Baguette und “Salad-e Olivieh”

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(Enthält Unbezahlte Werbung) Salad-e Olivieh gehört im Iran zu den beliebten Snacks, die man vor allem für das Naschen zwischendurch und auch für Kinderparties zubereitet. Nachdem mir Salate mit Mayonnaise jedoch noch nie sonderlich schmeckten, habe ich meine ganz eigene Variante des Salad-e Olivieh kreiert – mit Joghurt und frischen Nuancen, wie Minze und Koriander! Und – Salad-e Olivieh ist ein super “Restl-Essen”, denn für den Salat können zum Beispiel Kartoffel oder Eier, die aufgebraucht werden müssen, verwendet werden! 

Vor wenigen Tagen verbrachten meine Mutter und ich nach langem wieder einen “Mutter-Tochter-Tag” in Wien, nachdem wir meinen Vater (es war dies ein Weihnachtsgeschenk!) in die Wein- und Obstbauschule nach Klosterneuburg schickten! Als begeisterter Hobbygärtner, der jahrelang neben dem Job den kleinen Familienweingarten betreute und heute köstliche Speisetrauben kultiviert, interessiert er sich stets dafür, wie man die Reben richtig schneidet und was zum erfreulichen Gedeihen der Trauben beträgt. Meist steht ihm dann ein junger Winzer, der in der Nachbarschaft meiner Eltern wohnt, mit Rat und Tat zur Seite. Doch mein Vater wollte es besser können – und so kam´s zum Wunsch, einen Rebschnittkurs zu besuchen! Dazu braucht es dann schon wirklich Leidenschaft, im Jänner, bei kühlsten Temperaturen, mit Gleichgesinnten in den Weingarten zu spazieren! Und während dieser Zeit genossen wir Frauen ein wunderbares Frühstück hier bei uns in der Leopoldstadt, wo wir das georgische Café Ansari besuchten. Nach einem köstlichen Frühstück (bei dem ich auch schon mal nach Koriander griff!) und einem Spaziergang am Donaukanal, ging es schließlich in die Innenstadt, wo ich endlich jene französische Boulangerie kennenlernte, von der meine Eltern schon geschwärmt hatten und von der ich auch neuerdings ständig in der gesamten Food-Szene lese: Parémi heißt die Bäckerei, in einem wunderschönen alten Stadthaus gelegen, durch die mit Goldschrift verzierte Tür tritt man ein – und wird eingehüllt in einen Duft nach frischen Baguettes und süßen Croissants! Ich war schon begeistert, als ich die Fotos der Werke des jungen Paars, das diese Bäckerei betreibt, gesehen hatte – Kunstwerke der Bäcker- und Patisseriekunst! Und wie es sich in einer französischen Boulangerie gehört, tranken wir Café au lait und kauften nicht nur Baguettes, sondern auch ein Sackerl Macarons! Und dann war ich noch hin und weg, als ich eine “Ente”, einen alten Citroen 2CV, im Hinterhof entdeckte, der ebenso türkis wie das Porzellan im Lokal ist! Ich fand die “Ente” immer schon witzig und dann noch in Türkis – das hat was für sich, denn durch die Beschäftigung mit persischem Design und persischen Mustern habe ich Gefallen an gerade diesem Farbton gefunden. 

Nun hatte ich also das perfekte Brot für meinen Salat entdeckt! Und wieder mal wurde Samstag Nacht in aller Ruhe gekocht und zubereitet. Den Salat, den man ohnehin eine Weile im Kühlschrank kalt stellen soll, genossen wir als Lunch letzten Sonntag Mittag, mit einem Gläschen trockenen Sekts, da mir dies am ehesten passend schien! Und mit dem Baguette hatten wir dann jenen Snack, der in der Familie meines Mannes gerne den Kindern in die Schule mitgegeben wurde! Salad-e Olivieh als Sandwich! 

 

Baguette von Parémi mit meinem Salad Olivieh

Der Salat wurde übrigens von einem französischen Koch in Russland kreiert, so sagt die Legende. Besonders beliebt ist der Oliviersalat daher auch heute noch in Russland, aber eben auch im Iran. Und er ist wandelbar, jeder kann seine eigenen Vorlieben einbringen. Wie gesagt, waren mir frische Nuancen, der Geschmack nach Minze und anderen Kräutern, wichtig, und das Ersetzen der Mayonnaise durch Joghurt! Anstelle der Walnüsse, die oft für den Salad-e Olivieh verwendet werden, habe ich mich für geröstete Pinienkerne entschieden.

Und so habe ich den Salat zubereitet:

Zutaten:

  • 1 1/2 Hühnerbrüste
  • Ca. 7 Kartoffel
  • 5 hart gekochte Eier (ohne Dotter!)
  • Ca. 5 Essiggurken (je nach Größe)
  • schwarze und grüne Oliven, entkernt
  • 350 g Joghurt (je nach Geschmack; ich selbst habe laktosefreies verwendet, da wir dieses besser vertragen)
  • Salz und Pfeffer
  • 2 Esslöffel getrocknete Minze (“Nana”- oder marokkanische Minze; z.B. loser Minze-Tee)
  • frische Minze und frischer Koriander (wer Koriander nicht mag, der kann einfach nur Minze oder eventuell Petersilie verwenden)
  • geröstete Pinienkerne

Zunächst die Pinienkerne (ohne Öl) rösten, bis sie sich leicht bräunlich färben. 

Hühnerbrüste, Kartoffel (in der Schale) und Eier, getrennt voneinander, kochen. Kartoffel schälen und in kleine Würfel schneiden, ebenso Hühnerbrust und Eier in kleine Würfel schneiden (Dotter entfernen). Nachdem ich Kartoffel sehr mag, dürfen es für mich immer mehr sein. Generell kann ich empfehlen, dass sich Hühner- und Kartoffelwürfel die Waage halten sollen. Die Eier als dritter Hauptbestandteil sollten weniger sein. 

Gurken und Oliven ebenso in sehr kleine Würfel schneiden und alle Zutaten mit Joghurt und den Pinienkernen vermengen sowie mit Salz und Pfeffer abschmecken. Schließlich die getrocknete Minze durch ein Sieb einrühren, sodass sie besonders fein gerieben ist. Mit frischer Minze und Koriander verfeinern und in einem Baguette servieren! 

Guten Appetit! نوش جان

 

Salad Olivieh und Ranunkeln als Deko

 

 

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