Und noch ein Gericht aus dem Repertoire meiner Großmutter! Auch dieses Gericht wurde, wie das Letschogemüse, stets im Sommer zubereitet und kann ebenso als „Garden Food“ bezeichnet werden.
Nach längeren Recherchen allerdings fanden wir keine Bezeichnung für jenen Kürbis, dessen Anbau in den Neusiedler Hausgärten bereits Tradition hat. Wenn jemand den korrekten Namen jenes Kürbisses kennt, freue ich mich über einen Hinweis! Als ich unseren Gartennachbarn fragte, der seit vielen Jahren einen Hausgarten betreibt, in dem er die unterschiedlichsten Gemüsesorten anpflanzt, meinte er scherzhaft: „Meine Mutter nannte diesen Kürbis immer den `einzig Wahren`“. Diese Aussage trifft auf die Liebe der Neusiedler zu ihrem Kürbis zu: Das war der einzige Kürbis, der in den Küchen Neusiedl am Sees lange Zeit bekannt war, noch lange, ehe Hokkaido und andere Sorten die Supermärkte eroberten. Der hellgrüne, längliche Kürbis wurde und wird bevorzugt mit Dill zubereitet und schmeckt entweder mit Kartoffel, vegetarisch, als auch ebenso mit faschierten Bällchen oder faschiertem Braten hervorragend!
Zutaten:
- 2 Neusiedler Kürbisse
- 2 EL Mehl
- 4 EL Öl
- Etwas Gemüsefond
- Milch
- Salz und Pfeffer
- 1 Brise Muskatnuss, gerieben
- 1 Bund Dille, fein gehackt
Die Kürbisse schälen, entkernen und in Streifen schneiden. Anschließend einsalzen und eine halbe Stunde ziehen lassen. Aus Öl und Mehl eine leichte Einbrenn herstellen. Dazu Öl erhitzen, Mehl beifügen, anschwitzen und mit zunächst etwas Milch aufgießen und glatt rühren. Den gut ausgepressten Kürbis dazugeben und unter ständigem Rühren dünsten. Die Flüssigkeit des ausgepressten Kürbisses angießen und, falls nötig, noch etwas Milch dazugeben. Ca. 8-10 Minuten dünsten lassen und bei Bedarf nachsalzen. Mit Pfeffer und Muskatnuss würzen. Dill hinzufügen. Bei Bedarf etwas Gemüsefond beifügen und noch einmal kurz aufkochen lassen.
Guten Appetit!