Wenn ein Lieblingsduft zum Kompott wird – Quittenkompott auf persische Art

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Der Oktober bringt uns jene goldenen Tage, die uns der September verwehrt hat. Eine angenehme Wärme, tief stehendes Sonnenlicht und goldene Bäume erfreuten uns das letzte Wochenende in Wien.

Ich gönnte mir ein langes Wochenende, frühstückte am Freitag gemütlich am Karmelitermarkt in Wien-Leopoldstadt, zugegebenermaßen war es eine Mischung aus Frühstück und Lunch gegen Mittag, und genoss es, im Freien zu sitzen, als wäre es mitten im Sommer. Im Rahmen des Austria Food Blog Award nahm ich an jenem Tag an einem unglaublich inspirierenden Workshop bei Johann Reisinger, einem Pionier der Bio-Küche und des Slow Food, teil. Mit dem herzlichen und unbeschwerten Koch noch nie gesehene Gemüseraritäten und Blumen, von denen man gedacht hätte, dass sie nicht genießbar wären, zuzubereiten, zeigte, wie spannend es stets sein kann, sich auf Neues einzulassen und neue Wege auszuprobieren. Ein perfekter Start ins Wochenende!

Herbstlicher Baum

Die Sonnenstrahlen jeden Morgen motivierten und nach einigen Foto Shootings bei Regen auf der (zwar überdachten) Terrasse der letzten Wochen, freute ich mich, mein neues Rezept bei angenehmen Temperaturen und Lichtverhältnissen fotografieren zu können!

Seit jeher wurde in unserer Familie im Spätsommer und Herbst köstliches Quittenkompott gekocht. Der Duft der pelzigen Früchte hat etwas ganz Besonderes und ich verbinde ihn mit der Erntezeit. Auch die Familie meines Mannes, die ja aus dem Iran kommt, liebt Quitten, und “Moraba-ye beh”, das Quittenkompott, zählt in der persischen Küche zu einem Klassiker der eingelegten Früchte. Dabei fiel mir immer auf, dass das Kompott eine besonders intensive rote Farbe aufwies, meine Versionen früher aber stets gelb geblieben waren. Das Geheimnis der schönen roten Farbe ist es, die Quitten sehr lange auf kleiner Flamme köcheln zu lassen. Gesagt, getan! Samstag Abend hieß es mal wieder: Koch-Session! Und heraus kam ein perfektes pannonisch-persisches Quittenkompott!

Quittenkompott und Hagebutten

Zutaten:

  • 4 Quitten
  • 2-2 1/2 US-cups Wasser
  • 3 US-cups Feinkristallzucker
  • 1 Zimtstange
  • etwas Rosenwasser
  • 4 Esslöffel frischer Limettensaft
  • 8-10 Kardamomkapseln

Zuerst die Quitten vom Gehäuse entfernen und in kleine Würfel schneiden. Angeblich hilft es, dass man die Quitten in eine Schüssel mit Wasser legt und sehr wenig Essig dazu gibt, damit sie nicht braun werden. Ich habe das getan, die Würfel wurden dennoch leicht braun, allerdings hat das der Farbentwicklung während des Kochens keinen Abbruch getan.

Sollte man sie so eingelegt haben, in einem Sieb kurz mit Wasser abspülen. 

Die Quittenwürfel in einen großen Kochtopf legen und das Wasser darüber gießen, kurz aufkochen lassen, danach reduzieren und 15 Minuten auf kleiner bis mittlerer Flamme köcheln lassen. 

Anschließend den Zucker, etwas Rosenwasser, die Zimtstange und die Kardamomkapseln hinzufügen. Das Ganze 1 Stunde auf niedriger Flamme köcheln lassen. Der Deckel muss dabei immer geschlossen bleiben, damit der Saft, der sich zu einem leichten Sirup verwandelt, nicht verdampfen kann.

Danach den Limettensaft einrühren, evtl. kurz noch mal den Herd höher drehen, und danach noch 1 bis 1 1/2 Stunden auf niedriger Flamme köcheln lassen, bis die Quitten eine schöne rote Farbe erhalten haben.

Zum Quittenkompott empfehle ich einen kleinen Espresso! 

Guten Appetit! نوش جان

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